Zivildienst-Bilanz 2020

14.093 junge Männer wurden im Jahr 2020 zum ordentlichen Zivildienst zugewiesen. Damit konnte der Bedarf der Einrichtungen - der mit 16.500 Zivildienern so hoch war wie nie zuvor in der Geschichte des Zivildiensts - zu rund 85 Prozent gedeckt worden.

Der Zivildienst hatte auch im Jahr 2020 eine große Bedeutung für Österreich. Das ist durch die Coronakrise sehr deutlich geworden, zeigt sich aber auch in den Zivildienst-Zahlen: Die Einsatzorganisationen meldeten 2020 einen Rekordbedarf von 16.500 Zivildienern. Trotz geburtenschwacher Jahrgänge, der großen Zahl an Untauglichen, der alternativen Freiwilligendienste und dem vorübergehenden Aussetzen der Stellungen infolge des ersten Corona-Lockdowns konnte der Rekordbedarf zu über 85 Prozent erfüllt werden. Dafür wurden 14.093 junge Männer zum Zivildienst zugewiesen. „Ohne unsere Zivis wird es in vielen Bereichen unserer Gesellschaft eng. Diese jungen Männer sind unverzichtbar für die Einrichtungen, in denen sie ihren Dienst an der Gesellschaft leisten. Wir wissen das alle sehr zu schätzen“, so Bundesministerin Elisabeth Köstinger.

Grafik Einsatzgebiete der Zivildiener im Jahr 2020
Einsatzgebiete der Zivildiener im Jahr 2020,

Einsatzgebiete der Zivildiener

Die 14.093 Zivildiener im Jahr 2020 wurden rund 1.600 Trägerorganisationen mit rund 3.000 Einsatzstellen zugewiesen. Die meisten Zivildiener waren im Rettungswesen sowie in der Sozial- und Behindertenhilfe tätig. Einsatzgebiete und Zuweisungen im Detail:

  • Rettungswesen: 5.729 Zivildiener (40,7%)
  • Sozial- und Behindertenhilfe: 3.939 Zivildiener (28,0%)
  • Altenbetreuung: 1.519 Zivildiener (10,8%)
  • Krankenanstalten: 981 Zivildiener (7,0%)
  • Kinderbetreuung: 517 Zivildiener (3,7%)
  • Katastrophenhilfe, Zivilschutz: 380 Zivildiener (2,7%)
  • Flüchtlingsbetreuung, Integration oder Beratung Fremder: 358 Zivildiener (2,5%)
  • Landwirtschaftliche Betriebshilfe: 175 Zivildiener (1,2%)
  • Sicherheit im Straßenverkehr: 170 Zivildiener (1,2%)
  • Krankenbetreuung, Gesundheitsvorsorge: 129 Zivildiener (0,9%)
  • Betreuung von Drogenabhängigen: 58 Zivildiener (0,4%)
  • Jugendarbeit: 41 Zivildiener (0,3%)
  • Justizanstalten: 33 Zivildiener (0,2%)
  • Umweltschutz: 26 Zivildiener (0,2%)
  • Zivile Landesverteidigung: 20 Zivildiener (0,1%)
  • Inländische Gedenkstätten: 18 Zivildiener (0,1%)
Grafik Zuweisungen Zivildienstpflichtiger im Jahr 2020 nach Bundesländern
Zuweisungen 2020 nach Bundesländern;

Zuweisungen nach Bundesländern

Fast ein Viertel der österreichischen Zivildiener wurden 2020 in Wien zugewiesen. Damit lag Wien an der Spitze der Zuweisungsstatistik, gefolgt von Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark. Die Zuweisungszahlen im Detail:

  • Wien: 3.327 Zivildiener
  • Oberösterreich: 2.639 Zivildiener
  • Niederösterreich: 2.338 Zivildiener
  • Steiermark: 1.754 Zivildiener
  • Tirol: 1.220 Zivildiener
  • Vorarlberg: 930 Zivildiener
  • Salzburg: 908 Zivildiener
  • Kärnten: 577 Zivildiener
  • Burgenland: 400 Zivildiener
Das Foto zeigt einen älteren Menschen im Rollstuhl und einen Zivildiener vor einem großen Besucherfenster im Pflege- und Betreuungszentrum Scheiblingkirchen während der COVID-Ausnahmesituation 2020. Vor dem Besucherfenster sitzen oder stehen 3 Personen (eine Frau, ein junger Mann und ein weiterer Mann). Der Bewohner und die Besucher winken sich freundlich zu. Der Zivildiener trägt einen Mund-Nasenschutz.
Besucherfenster im Pflege- und Betreuungszentrum Scheiblingkirchen (NÖ) während der COVID-Ausnahmesituation im Jahr 2020;

Zivildienst während der Corona-Ausnahmesituation

Neben dem ordentlichen Zivildienst haben auch 4.500 junge Männer während der Corona-Ausnahmesituation von April bis Juli 2020 einen außerordentlichen Zivildienst geleistet. „Jeder einzelne Zivildiener leistet mit seiner Arbeit einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Die Coronakrise hat gezeigt, dass unsere Zivildiener auch eine wichtige strategische Reserve für unser Gesundheitssystem sind. Österreich kann sich auf seine Zivildiener verlassen!“, so Bundesministerin Elisabeth Köstinger.